Von Juliane Schneider
Zeilsheim. Schrille Kostüme und tolle Hits, beim großen Konzert der Zeilsheimer Thalia kann in diesem Jahr eigentlich nichts schiefgehen. Immerhin haben sich die 67 Sänger diesmal die Schwedischen Chartbrecher Abba vorgeknöpft. Unter dem Titel „Mamma Mia – Thalia, ein Chor verneigt sich vor Abba" sollen am Sonntag, 29. April, von 17 Uhr an die großen Erfolge des Quartetts in die Stadthalle Zeilsheim geschmettert werden. „Abba ist wirklich ein Zauberwort", sagt Dirigent uns Benny Maro, wie sonst sei es zu erklären, dass diesmal schon sechs Wochen vor der Aufführung die ersten Karten über den Ladentisch gingen?
Bei den Proben haben auch die Sänger ihren Spaß. Spätestens wenn die drei ergrauten Herzbuben mit Taucherflossen und rot-weißem Ringelshirt über die Bühne watscheln, dann provoziert das bei den Gesangskollegen regelmäßig einen kleinen Lachanfall. Und ein bisschen lächeln sie auch über sich selbst, wenn sie beim Lied „Money, money, money" mit Papiertaschentüchern und Briefumschlägen in der Luft wedeln.
„Jochen, du musst schneller ans Mikrofon gehen", mahnt derweil der Dirigent. So locker Entertainer Benny Maro in seiner bunten Weste daherkommt, von seiner Truppe erwartet er kurz vor dem großen Auftritt eiserne Disziplin. „Ihr dürft nicht durch die Mitte gehen, die ist bei dem Auftritt zugestellt", erklärt er den Solisten nun schon zum zweiten Mal, während er ein „Leise bitte" in Richtung Sopran zischt. Die Zeit bis zum großen Konzert ist zusammengerückt, und dann soll ja auch alles stimmen!
„Es klappt im Grunde schon wunderbar", sagt er nach der Probe im Keller der Stadthalle, überhaupt werde es bestimmt ganz toll. Auch Beschallungsanlage und Beleuchtung seien wieder bester Qualität. „Wir haben professionelle Tontechnik aus Marburg bestellt."
Natürlich wird bei der großen Show nicht nur gesungen. Erzählt wird die Geschichte von Donna, die nicht so genau weiß, wer der Vater ihrer Tochter Sophie ist. Eigentlich geht es natürlich um besagte Tochter, denn die will zu ihrer Hochzeit unbedingt ihren Vater einladen, aber wer – um Himmelswillen – ist es? Sam oder Harry oder vielleicht Bill?
Einen der potenziellen Kandidaten spielt Benny Maro selbst. Und wie nähert er sich seinem vermeintlichen Sprössling? Ganz klar: Mit einem Abba-Song. „Danke für die Lieder" (Original-Song: „Thank you for the music"), singt er mit Sophie im Duett. Und dann legt er schnell die Gitarre aus der Hand und steht wieder am Dirigentenpult.
Unterstützt wird der Chor auch in diesem Jahr von der Tanzgruppe der Turngemeinde Zeilsheim, welche die Vorstellung mit vier Einlagen bereichern wird. Ein besonderer Gag ist der kurze Auftritt von Moderator Karl Oertl. Der langjährige Fernseh-Fastnacht-Präsident des Hessischen Rundfunks ist ein Freund des Dirigenten und hat sich gerne für einen Gast-Auftritt einspannen lassen.