Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

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200 Zeilsheimer nahmen sich Zeit fürs Thalia-Konzert

Von Gerald Schäfer

Zeilsheim. Der bayerische Dichter Helmut Zöpfl weiß, dass «wenn die Zeit nur so davonrennt, wenn scheinbar nicht mal mehr Zeit für Zeit scheint, dann ist's höchste Zeit, dass du dir Zeit nimmst». Das Gedicht Zöpfls stand am Anfang des Adventskonzerts des Volkschors Thalia, für das sich die Zeilsheimer natürlich Zeit nahmen. Allerdings: Pfarrer Martin Sauer, der eigentlich die Eröffnungsrede halten sollte, schaffte es aus Zeitmangel nicht in die Kirche.

Gut 200 Gäste kamen in die katholische Kirche Sankt Bartholomäus, um dem Konzert des Chors zu lauschen, das in diesem Jahr unter dem Motto «There is a light» stand. Mit dem Blockflötenensemble der evangelischen Dankeskirche aus Goldstein hatten die Zeilsheimer musikalische Verstärkung geladen.

Im Wechsel präsentierten der Chor und das Ensemble weihnachtliche Lieder, um die Besucher auf das nahende Fest einzustimmen. Zwischen den Auftritten von Chor und Ensemble rundeten klassische Weihnachtslieder vom Band, wie «O Tannenbaum» und «Leise rieselt der Schnee», das Konzert ab.

Mit dem feierlichen «Tebje Pajom» (O Herr gib Frieden) begann der Volkschor das Konzert unter der Leitung von Heinz Marosch. Kraftvoll stimmten die rund 60 aktiven Chormitglieder das sakrale Lied an: Zunächst auf russisch, dann auf deutsch. Mit dem klassischen, lateinischen Sancta Maria hatte der Chor ebenso wenig Probleme wie mit den moderneren englischen Liedern wie «This little light of mine» und «Let»s sing a song of Christmas». Das Spektrum des abwechslungsreichen Konzerts reichte von traurigen, fast flehenden Stücken («Der Glocke Klang hoch zum Himmel klingt»), in denen sich scheinbar die gesamte Bürde Jesu widerspiegelte, bis hin zu dankbaren Lobgesängen («Herr, deine Güte reicht so weit»).

Unter der Leitung von Elfriede Mayer war das Blockflötenensemble mit Stücken von Georg Friedrich Händel und Lance Eccles eine hervorragende Ergänzung zum Volkschor. Neben dem riesigen Chor wirkten die sieben Flötistinnen federleicht, kamen aber nicht minder beeindruckend daher.