Der Volkschor macht mit einem religiösen Musical von sich reden
Von George Grodensky
Zeilsheim. Die Zeit der Krippenspiele ist nicht auf Weihnachten beschränkt. Der Volkschor Thalia zum Beispiel erzählt heute Abend die Geschichte von Maria, die ihr Kind in einem Stall zu Bethlehem auf die Welt bringen muss. Dabei belassen es die Zeilsheimer nicht. Sie zeigen zehn weitere Szenen aus dem Leben der Frau, die Jesus am besten von allen gekannt hat. Er mag ja Gottes Sohn sein - aber was wissen denn schon Väter?
Das Thalia-Ensemble ist jedenfalls voll im Bild -das Musical "Maria", aus der Feder des Schweizer Komponisten Markus Hottiger, taucht ganz tief in die Gefühlswelt von Mutter Maria ein. Die 60 Sängerinnen und Sänger sind regelrecht gepackt - von der Geschichte und den Liedern.
Ein halbes Jahr "begeisterter Probearbeit" haben sie hinter sich, wie Chorleiter Heinz Marosch sagt. Der Grund für die Freude:"Die Lieder sind peppig." Pop-Balladen treffen auf flottere RockNummern. Die Texte sind eher klassisch, biblisch eben. "Es ist für alle etwas dabei", sagt der fast 62-Jährige, "für jung und alt, für Gläubige." Aber auch für solche, die einfach nur die Musik mögen. Aus Rücksicht auf den Aufführungsort, der Kirche am Frankenthaler Weg, inszeniert Marosch das Musical nicht ganz so schwungvoll wie die üblichen Thalia-Aufführungen. "Eher wie ein Oratorium." Das heißt, die Akteure verzichten auf Tanz und bunte Kostüme, die 20 Sprechrollen werden tatsächlich nur gesprochen, die Musik kommt vom Band. Die""Kirche gibt dem Werk einen festlichen Rahmen. Zudem wirft ein Beamer Bilder bekannter Gemälde zu den Szenen an die Wand.
Der Gesangsverein Thalia bereichert das kulturelle Leben Zeilsheims schon seit 1903 - lange als reiner Männergesangsverein. 1978 gründete sich die Frauen-Abteilung, 1996 sind beide Gruppen zum gemischten Chor fusioniert. Marosch ist seit 24 Jahren Chorleiter. Seit dem Jahr 2000 hat sich das Ensemble ein modernes Program erarbeitet.
"Für einen gewachsenen Chor ist das eher ungewöhnlich", findet Marosch. Über außergewöhnliche Präsentationen möchte der Verein neue Publikumskreise und Mitglieder gewinnen. Der Chor profitiert dabei von der Expertise seines Leiters. Als Entertainer "Benny Maro" hat Marosch genügend Erfahrung damit, ein Publikum mit einer guten Show zu unterhalten.