Beim gemeinsamen Konzert von Thalia-Chor und Sängervereinigung Sulzbach wird die Vergangenheit wieder wach
Zeilsheim – „Man müsste das Singen in einem Chor per Krankenschein verschreiben, denn es hält jung, gesund und macht in der Gemeinschaft viel Freude“, sagte Chorleiter Heinz Marosch am Ende des gemeinsamen Konzerts des Thalia-Chors Zeilsheim mit der Sängervereinigung Sulzbach in der gut besuchten Stadthalle. Die Zuschauer ließen sich mitreißen von den Melodien, erlebten besinnliche Momente, Gänsehautgefühle und viel Schwung. Zum Beispiel als Marosch, im Show-Geschäft als Benny Maro bekannt, Elvis-Presley-Songs präsentierte, und der Chor am Ende den „Fliegermarsch“ stimmgewaltig in den Saal schmetterte.
Thalia-Vorsitzende Beate Novy kündigte bei ihrer Begrüßung an, dass nicht nur altbewährte Titel gesungen werden, sondern „auch Erinnerungen wach werden an die vielen wunderbaren Momente, die wir alle in den vergangenen Jahren als Chor erleben durften“. Daher auch das Motto „Memories“. Und es ist erstaunlich, was so ein Chor im Laufe der Jahrzehnte bei seiner musikalischen Arbeit erlebt: Ein Besuch im Petersdom in Rom, einstudierte Musicals, Auftritte mit bekannten Interpreten und Musikgruppen bei Konzerten am eigenen Ort oder in Kirchen und Klöstern. Da kommt einiges an Erinnerungen zusammen, Lieder, die man gerne noch einmal singt.
Mit dem Titel „Klänge der Freude“ des englischen Komponisten Edward Elgar eröffnete der gemischte Chor den musikalischen Reigen, und viele weitere Klänge der Freude, aber auch besinnliche Stücke folgten. Chorleiter Marosch brachte von seiner Reise nach Tansania im Jahr 2017 den Titel „Malaika“ mit, der genauso zu der Chorgeschichte zählt wie „Kumbaya“, „Der Wind ruft meinen Namen“ und das „Halleluja“ von Leonard Cohen.
Auch ein ABBA-Medley des Chors gehörte zum Repertoire, für wunderbare Momente mit deren Hits und anderen Titeln sorgte zudem die hochklassige Einlage der Solisten Kerstin Erz und Eric Engler. Erz singt schon seit Kindertagen bei der Thalia und hatte sich den Traum erfüllt, gemeinsam mit dem aus Flörsheim stammenden und in Kriftel lebenden Musikprofi Engler aufzutreten.
Der 28 Jahre alte Engler ist seit vielen Jahren als Keyboarder und in der Rolle von Benny Anderson Ensemble-Mitglied der ABBA-Tribute-Show. Er präsentierte an der Orgel gemeinsam mit Erz die Titel „Danke für die Lieder“ und „Mich trägt ein Traum“ und das Elton John-Stück „Can You Feel The Love Tonight“ aus „König der Löwen“. Gänsehautstimmung kam auf, als Erz „Memory“ aus „Cats“ zelebrierte.
Im zweiten Solo-Part drehte sich alles um Elvis Presley. Susanne Fernholz spielte am Klavier „Its Now Or Never“, und Benny Maro begeisterte mit „That‘s All Right“ und seinem Elvis-Lieblingssong, „In The Ghetto“. Danach setzte der Chor mit „Can‘t Help Falling In Love“ Elvis ein musikalisches Denkmal.
Bei dem Volkslied „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ war das Publikum zum Mitsingen aufgefordert und machte auch freudig und lautstark Gebrauch von der Aufforderung. Nach der eigentlichen Zugabe, dem “Fliegermarsch“, wollten die Besucher mehr, so dass noch einmal „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ angestimmt wurde. Dabei ging Chorleiter Marosch durch die Reihen und verabschiedete sich bei vielen Gästen per Handschlag. Die hätten nach einem großartigen Konzert bestimmt den „Krankenschein zum Chorsingen“ genommen, wenn es ihn denn gäbe. WALTER MIRWALD