Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

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Musikalischer Ausflug in die Jugend

Oldies und Schlagerspaß beim Caféhaus-Konzert des Volkschors Thalia

Beim alljährlichen Caféhaus-Konzert des Volkschors Thalia in der Stadthalle gab es am Sonntag Oldies und Schlager auf die Ohren, unter anderem vom „Interton Trio“. © Rüffer, RainerZeilsheim – Es hat schon Tradition, dass das Caféhaus-Konzert in der Stadthalle zum Mitsingen, Schunkeln und zum Schwärmen für die alten Zeiten einlädt. Gäste sitzen an gedeckten Tischen mit verzierten Kuchentellern, Tassen und bordeauxroten Servietten, die kunstvoll in eine grüne Kartonwiese gesteckt sind. Ein fröhliches Lächeln ist das, was die meisten Besucher im Gesicht tragen. 

Bekannt aus Funk und Fernsehen

„Das wird bestimmt wieder schön“, sagt Wilfried Stein (77) voller Vorfreude auf den Volkschor Thalia, die Sängervereinigung Sulzbach und das Interton Trio. Schlager und Oldies bei Kaffee und Kuchen gibt es den ganzen Nachmittag lang live und in echt. Stein singt selbst beim Zeilsheimer Männerchor „und auch sonst gerne“, sagt er. 

Gut 25 Kuchen und Torten warten auf hungrige Musikfreunde, eine riesige Jukebox-Attrappe auf aufmerksame Zuhörer. Chorleiter Heinz Marosch (77) begrüßt das Publikum. Unter seinem Künstlernamen Benny Maro ist der gebürtige Zeilsheimer lange in Funk und Fernsehen aufgetreten, und er war als Musiker und Elvis-Interpret bekannt. 

„Wir orientieren uns heute an Andy Borg und seiner Fernsehsendung Schlagerspaß im SWR“, sagt er mit warmer Stimme. „Der Unterschied ist, dass er aus einer Weinstube ohne Publikum Oldies präsentiert und wir mit wunderbarem Publikum in Caféhaus-Atmosphäre gute Laune haben.“

Dann betreten gut 40 Sängerinnen und Sänger die Bühne, die Frauen mit hellblauen Halstüchern, die Männer in Anzug und dunkler Krawatte. Aus der Jukebox werden Titel im Original angespielt. Dann kündigen die Sänger vom Thalia-Chor im Chor „ihre Version“ an von Liedern wie „Ginny, oh Ginny“, „Sha la La, I love you“ und „Cinderella Baby“. 

Harmonisch und mehrstimmig versetzen sie das Publikum in ihr früheres Ich. Zwischendurch scherzt Morosch. Bis er zur Gitarre greift und ein Solo zum Besten gibt. „Hello, Mary Lou“ singt er als Benny Maro. Kaum mehr zu halten sind die Gäste, als das Interton Trio mit Akkordeon, Gitarre und Bass die Bühne betritt. 

Die Hände zum Himmel

Das Trio besteht in derselben Besetzung seit 1965 und rockt die Halle. Am 18. Oktober feiern sie ihr 60-jähriges Jubiläum in der SKG Sprendlingen – kostenfrei. Bei die „Hände zum Himmel“ sind alle Arme über den Köpfen, bei „Olé, olé Caracas“ wird laut mitgesungen, bei „Marmor, Stein und Eisen bricht“ wird gejubelt. „Wir spielen viel spontan und stellen uns auf das Publikum ein“, verrät Akkordeonspieler Hans Lenk (76) am Rande. „So gibt es die beste Stimmung. Das ist nicht schwer hier bei dem guten Publikum. Auch der Chor ist gut. Wir sind 1982 zusammen mit Heinz Marosch und dem Thalia-Chor in Österreich aufgetreten. Wir kennen uns ewig und das ist schön.“

Auch Wilfried Stein findet den Nachmittag „richtig schön. Gute Stimmung und gute Musik, was will man mehr. Singen macht glücklich und hält jung“, ist der James Last und Glenn Miller-Fan überzeugt. Kein Lied, das er nicht mitsingt, keins, das er nicht kennt. Eine Frau sagt, „das ist ja richtig wie früher. Ich fühle mich wieder ganz jung.“ Zusammen mit der Sängervereinigung singt der Thalia-Chor „Griechischer Wein“, „Ein Schiff wird kommen“ und „Weiße Rosen aus Athen“. Als auch noch das Interton-Trio mit einstimmt in „Sierra Madre“, nimmt der Applaus kaum ein Ende. Die begeisterten Gäste wollen, wenn im nächsten Jahr wieder zum Caféhaus-Konzert eingeladen wird, auf jeden Fall wiederkommen. 
SABINE SCHRAMEK

Caféhaus-Konzert mit der „Thalia“ diesen Sonntag

Zeilsheim – Unter dem Motto „Oldie-Schlagerspaß“ steht das nächste Caféhaus-Konzert des Volkschors Thalia am Sonntag, 30. März, um 15 Uhr in der Stadthalle Zeilsheim, Bechtenwaldstraße 17. Der Chor wird unterstützt von der Sängervereinigung Sulzbach; beide Chöre stehen unter der Leitung von Heinz Marosch, der das Konzert auch mit Solo-Auftritten bereichert. Zu Gast ist außerdem das „Interton Trio“ aus Dreieich; Helmut Sauer (76), Hans Lenk (76) und Karlheinz Kastner (79) spielen seit 1965 – also seit nunmehr 60 Jahren – in der gleichen Besetzung zusammen. Im Eintrittspreis von 15 Euro sind Kaffee und ein Stück Kuchen enthalten. Die Eintrittskarten gibt es bei Lotto-Hessen Ahmad (Neu-Zeilsheim 38), im Touristik-Center Kunze (Alt-Zeilsheim 7) und bei Schreibwaren Back (Lenzenbergstraße 77). 
HV

Thalia im Vorverkauf

Zeilsheim – Unter dem Motto „Oldie-Schlagerspaß“ steht das nächste Caféhaus-Konzert des Volkschors Thalia am Sonntag, 30. März, um 15 Uhr in der Stadthalle Zeilsheim. Der Chor wird unterstützt von der Sängervereinigung Sulzbach; beide Chöre stehen unter der Leitung von Heinz Marosch, der auch solo singt. Zu Gast ist außerdem das „Interton Trio“; es spielt seit 1965 in gleicher Besetzung. 

Im Eintrittspreis von 15 Euro sind Kaffee und ein Stück Kuchen enthalten. Die Eintrittskarten gibt es ab sofort bei Lotto-Hessen Ahmad, im Touristik-Center Kunze und bei Schreibwaren Back. 
RED

Sie singen den Geist der Weihnacht herbei

 Volkschor Thalia stimmt mit Konzert in voll besetzter Kirche auf die Feiertage ein

Den Zauber der Weihnacht vermittelten Heinz Marosch und sein Chor klangvoll in der voll besetzten Kirche. FOTO: stefan mangoldZeilsheim  „Du gibst uns Freude“ lautete die Überschrift des Konzerts, das der Volkschor Thalia 1903 Zeilsheim“ am Freitag in der Evangelischen Kirche am Frankenthaler Weg gab. Elvis Presley, Peter Alexander und auch „Stille Nacht“ standen auf dem Programm. Solisten aus den eigenen Reihen traten auf. Auch das Publikum in der bestens gefüllten Kirche hatte seine Einsätze.

„Weihnachten ist eine besondere Zeit“, begrüßt Beate Novy die Zuhörerschaft. Im Vorgespräch erzählte die Sängerin mit der Alt-Stimme, wie sie als 24-Jährige 1982 über die Eltern dem damals noch reinen Frauenchor beitrat und zwischendurch etliche Jahre pausierte - was sie mittlerweile ein bisschen bereut. Vor drei Jahren ließ sich die Zeilsheimerin zur Vereinsvorsitzenden wählen.

Nur drei Dirigenten seit dem Jahr 1903

Es kann sein, dass der Volkschor Thalia einen deutschen Rekord hält, vielleicht sogar einen Weltrekord: Der Gesangsverein steht seit 121 Jahren im Vereinsregister und beschäftigte seit 1903 erst drei Dirigenten. Vor 43 Jahren übernahm Heinz Marosch den Taktstock. Der 77-jährige erzählt, wie er bereits als 15-Jähriger durch den Vater in den Männerchor kam. Für den damaligen Dirigenten sprang Marosch bereits vor seiner offiziellen Amtszeit hin und wieder einmal ein. Unter ihm gewann der Chor zum ersten Mal in seiner Geschichte ein Wertungssingen.

Männerchor ist eine aussterbende Gattung. Seit den 1970er Jahren kam fast nirgendwo mehr nennenswert Nachwuchs hinzu. Marosch erzählt, wie in den neunziger Jahren der Frauen- und der Männerchor miteinander verschmolzen. Damals sangen noch über 70 Frauen und rund 40 Männer mit. Macher Marosch probte und führte Musicals auf. Heute singen insgesamt nur noch 25 Frauen und Männer mit. Nach Corona kamen viele nicht wieder.

Heinz Marosch gehört nicht zu den Dirigenten, die vor dem Konzert von niemandem gesehen in irgendeiner stillen Ecke sitzen, um sich ihrer Nervosität zu erwehren. Er und die Vorsitzende Novy laufen umher und begrüßen so ziemlich jeden, der den Weg in die Kirche findet. Der Dirigent spricht vom „Zauber zu Weihnachten, der die Stimmung hebe. Wir erleben Weihnachten als Zäsur, die Familie rückt enger zusammen“.

Die Begleitung des Chors läuft vom Band. Die Introduktion, die aus dem Lautsprecher ertönt, lässt noch nicht erahnen, dass der Chor gleich einen der Klassiker unter den Weihnachtsliedern anstimmt: „Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau’n, kommet, das liebliche Kindlein zu schau’n.“ Das Lied nimmt Bezug auf das Evangelium von Lukas, der einzige der vier Evangelisten, der die Weihnachtsgeschichte erzählt.

Wie in unseren Breitengraden das „Leise rieselt der Schnee, still und starr liegt der See“, zustande kommen konnte, verstehen Frankfurter Kinder aus eigener Anschauung nicht zwangsläufig: Vor 14 Jahren lag an Heiligabend das letzte Mal Schnee in der Stadt. Aber das Lied erinnert sicher viele in der Kirche an die eigenen jungen Jahre, als zwar schon damals ein weißer 24. Dezember seltener war als in der Fantasie von heute. 

Aber schließlich lässt Dirigent Heinz Marosch die Showlegende Peter Alexander vom Band von Weihnachten singen, im Wechsel mit dem sicheren Chor. An den verstorbenen Sänger, Moderator und Schauspieler erinnern sich wohl alle Zuhörer.

Applaus - auch für das Publikum

Die geben im Anschluss mit „Alle Jahre wieder“, „Ihr Kinderlein kommet“ und „O du fröhliche“ ihr eigenes Konzert. Der Applaus kehrt sich um. Denn jetzt liegt es an Marosch, das Publikum zu beklatschen. Beeindruckend klar, klangschön und präzise intoniert Kerstin Erz „Maria durch ein Dornwald ging“, ein ruhiges Adventslied, dessen Melodie vermutlich schon im 16. Jahrhundert manchen Raum füllte. Und dann interpretiert Heinz Marosch „Blue Christmas“, das er als den Weihnachtssong für all jene ankündigt, die zum Fest der Liebeskummer beschleicht. Im Original singt Elvis Presley, heute aber der Dirigent, mit sonorem Tremolo in der Stimme beklagt er eine trübe Weihnacht ohne die Verflossene, die sich unterm Tannenbaum sicher viel besser fühle als er selbst.

Zum Finale singen dann wieder alle gemeinsam einen der größten Weihnachtshits: „Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute hochheilige Paar, holder Knabe im lockigen Haar, schlafe in himmlischer Ruh, schlafe in himmlischer Ruh!“ Stefan Mangold

Wie Musik und Gesang Menschen in ihren Bann ziehen können

Sängervereinigung Sulzbach und der Thalia-Chor Zeilsheim boten ein anspruchsvolles und unterhaltsames Konzert

Die Chöre unter der Leitung von Heinz Marosch verbreiteten Zuversicht, Hoffnung und auch Dankbarkeit. FOTO: gerhard SchöffelSulzbach  Ein Friedens-Konzert unter dem Motto: „Zuversicht“ - wann passt das besser als in der heutigen Zeit? In einer Zeit in der - wie es die Vorsitzende der Sulzbacher Sängervereinigung, Brigitte Boje, bei ihrer Begrüßung zur Reihe „Herbstzeitlose“ sagte - der Krieg so nahe gerückt ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Aber die Chöre der Sulzbacher Sängervereinigung und des Thalia-Chor Zeilsheim vermittelten bei ihrem gemeinsamen Konzert im Bürgerzentrum Frankfurter Hof auch Zuversicht in schwierigen Zeiten. Chorleiter Hans Marosch stellte vor jeden Titel einen Zuversichts-Spruch. Denn: „Wer zuversichtlich ist, glaubt, dass eine gute Zukunft möglich ist.“

So schlugen die rund 50 Sängerinnen und Sänger stimmlich ausgereift mit ihren eindrucksvollen Liedbeiträgen musikalisch eine Brücke aus grauen Zeiten in eine hoffentlich bessere Zukunft mit der Losung des Chorleiters Marosch: „Sei kein Gefangener deiner Vergangenheit, sondern der Architekt deiner Zukunft“. Und schon beim Begrüßungschor „Conquest Of Paradise“ des griechischen Komponisten Vangelis aus dem Jahr 1992 gaben die Chöre das Motto für die Zukunft aus mit dem Lied-Text: „Lasst Brücken uns bauen, Menschen vertrauen, Frieden bewahren.“

Der Weg ist schwer. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. So heißt es in dem Titel „Frieden“ von Gotthilf Fischer, den der Chor darbot. „Keine Kriege oder Glaubenskämpfe, schenk uns die Hoffnung, dass es zum guten wird“.

Zuversicht, Hoffnung und auch Dankbarkeit drückten die weiteren Liedbeiträge im ersten Teil aus: Hanne Hallers „Für alle hier“, bei dem der Regenbogen symbolisch für eine Brücke zwischen Himmel und Erde steht, „What a wonderful World“ von Louis Armstrong, das Loblied auf die Erschaffung unserer Erde, John Lennons „Let it be“ mit der Frage: „Frieden ja, aber wie?“ und einem der international verbreitetsten Songs für den Frieden, Bob Dylans „Die Antwort weiß ganz allein der Wind“.

Dazwischen brillante Soloeinlagen mit zwei Stücken von Susanne Fernholz am Klavier und dem Solostück „Ein bisschen Frieden“ mit Kerstin Erz. Dann schlüpfte Chorleiter Heinz Marosch in die Rolle, mit der er als Benny Maro bekannt wurde, interpretierte „Über sieben Brücken musst du gehn“, „Jenseits von Eden“ und sorgte für Gänsehautstimmung mit „Ave Maria“.

Im zweiten Teil stand mit dem Blick nach vorn die Botschaft im Mittelpunkt: Du kannst alles schaffen, pack es an! Maroschs Zuversichts-Spruch: „Wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch tun.“ Titel wie „Here I am Lord“, „You Raise me up“, „Vater unser“ von Hanne Haller, „Herr Deine Güte“, „Jerusalem“ und zum Finale gemeinsam mit dem Publikum „Herr, Deine Liebe“ drückten das aus. Dabei aber auch ein Titel, der die Seele des Publikums berührte. „We are the World, we are the Children“.

Das, was Heinz Marosch mit seinen Chören den zahlreichen Besuchern übermittelte, war anspruchsvoll und unterhaltsam zugleich, stimmte nachdenklich, schürte Hoffnung und zeigte, wie Musik und Gesang Menschen in ihren Bann ziehen können und wichtige Botschaften vermitteln können. wm