Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

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Konzertreise des Thalia-Chores zur Thüringer Bier- und Burgenstraße

Die heimische Braukunst und die zahlreichen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten machen das Besondere dieser touristischen Straße aus. Als Zeitzeugen vergangener Epochen vermitteln trutzige Burgen, liebevoll restaurierte Schlösser und historisch bedeutsame Ruinen Geschichte zum Anfassen. Schon wenige Tage noch dem großen Konzert-Erfolg der Udo Jürgens-Revue „Aber bitte mit Sahne", begab sich der Thalia-Chor vom 24. bis 27. September 2010 auf große Sängerfahrt nach Thüringen. Erstes Highlight am Anreisetag war die Wartburg bei Eisenach, die ja bereits im Dezember 1999 von der UNESCO in die Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen wurde. Bei einer Führung bestaunte man das Gebäude, das eine Mischung aus Romanik, Gotik, Renaissance und Historismus darstellt. Hier, wo einst die heilige Elisabeth lebte, wo Martin Luther das Neue Testament übersetzte und wo im „Sängersaal" der berühmte Sängerkrieg auf der Wartburg ausgetragen wurde, gab die Thalia die erste Kostprobe ihres beeindruckenden Chorgesanges. Mit diesem überwältigenden Eindruck lebendiger Geschichte fand die Sängerfahrt ihre Fortsetzung zum Park Inn-Hotel Erfurt-Apfelstädt, in mitten der Dreiburgenlandschaft der "Drei Gleichen". Hier in der behaglichen Atmosphäre einer im typisch amerkanischen Landhausstil gehaltenen Unterkunft gab es am Abend schon die erste gesangliche Unterhaltungs-Show des Chores, die durch die solistischen Beiträge von Chorleiter Heinz Marosch und Joachim Lellek begeistert aufgenommen wurde.

Der 2. Tag war als geführter Ganztagesausflug ausgeschrieben, der durch eine großartige Reiseführerin zu einem besonderen Erlebnis wurde. Auf dem Schlossberg über der Rudolstädter Altstadt thront die weithin sichtbare Heidecksburg. Das Bauwerk gehört zu den prunkvollsten Barockschlössern in Thüringen. Es beherbergt mehrere Kunstsammlungen sowie Fest- und Wohnräume, die bereits im Jahre 1919 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Klar, daß diese Pracht von der Reisegruppe, die sowohl aus aktiven, als auch aus fördernden Mitgliedern bestand, besichtigt wurde. Danach führte der Weg in die Traditions- und Erlebnisbrauerei Watzdorf. Sie ist eine der ältesten deutschen Braustätten, und bot allen Genießern süffiger Bierspezialitäten ein herzliches Willkommen! Die außergewöhnlich gute Akustik des Sudhauses verlangte auch hier nach einer gesanglichen Kostprobe für die beifallsfreudigen Thalia-Fans.

Auf der beschwingten Rückfahrt bestand noch die Möglichkeit zur Besichtigung des Museums der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur, bevor der Abend wiederum viele gesangliche Perlen der Chormusik und auch humoristische Einlagen bescherte. In der heimischen Presse war am Sonntag, den 26.09.2010 um 13:00 Uhr der Höhepunkt der Konzertreise angekündigt. Ein Benefizkonzert des „Volkschor Thalia", gemeinsam mit dem „Volkschor Arnstadt" in der Oberkirche zu Arnstadt. Die Oberkirche wurde um 1250 als einschiffige Klosterkirche des Franziskanerordens errichtet. Sie besitzt eine reiche frühbarocke Innenausstattung. Lange Zeit war die sie die Hauptkirche der Stadt. Starke Bauschäden führten dazu, dass sie 1977 geschlossen werden musste. Die Schönheit der 60 m langen, schlichten Kirche erschließt sich zurzeit erst auf den zweiten Blick. Hinter Spanplatten öffnet sich der eindrucksvolle Altarraum mit dem dreigeschossigen Hochaltar des 17. Jahrhunderts. Gegenwärtig finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt. Der Erlös des Kirchen-Konzertes soll helfen, die Ideen für die Weiternutzung der Kirche zu verwirklichen. Beide Chöre boten eine excellente Leistung die von dem anwesenden Publikum mit langanhaltendem Beifall belohnt wurde. Beim anschließenden Bummel durch die Bachstadt Arnstadt konnte man sich dem Charme der kleinen Stadt mit ihren schmalen Gassen, den selbstbewussten Renaissancebauten und den wertvollen sakralen Bauwerke nicht entziehen. Der Abschluss dieses ereignisreichen Tages führte in die Stadtbrauerei Arnstadt. Vis-á-vis mit dem Handwerk des Brauers und der Harmonie zwischen rustikalem und gemütlichem Flair wurden die Sinne in der Braustube verwöhnt. Mit direktem Blick auf die glanzvolle Kupfer-Sudpfanne, den Läuterbottich und eingebettet unter einem Eichenlaubdach erlebte die Sängerschar nicht nur thüringisch interpretierte Spitzenküche, sondern auch ein musikalisches-satirisches Programm. Egal ob der "Singende Wirt", oder der bekennende Biertrinker "Prof. Dr. Schluckspecht" beim Bierrufer zu Gast waren, es ging immer - RUND UMS BIER -. Weltbekannte Bierlieder wechselten sich ab mit kabarettistischen Einlagen, Wissenswertes und Historisches zum Thema Bier wurde humorvoll und bierernst vorgetragen.

Beim fröhlichen Quiz hatten Sängerin Karin Löhnert und und Busfahrer Hassan ettliche Flaschen Arnstädter Bier abgeräumt. Am Montag hieß es schon wieder Abschied nehmen von der Natur im grünen Herzen Deutschlands. Ein absolutes „Muß" war aber noch ein Abstecher nach Erfurt. Mit seinen beiden Kirchen ist der Erfurter Domberg längst zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden und zieht Gläubige, Touristen und die Bewohner der Landeshauptstadt an. Die Silhouette der eng beieinander stehenden Sakralbauten Dom St. Marien und der St. Severi prägen das Bild der Stadt, gleich ob man vom nahen Domplatz den kurzen Weg über die breiten Domstufen zu den Kirchen nimmt oder sich von weitem der Stadt nähert und in der Ferne die Kirchen auf dem Berg erblickt. Im Dom, vor dem barocken Hochaltar, ließ es sich der Thalia-Chor nicht nehmen das bekannte „Tebje pajom" (O Herr, gib Frieden) zur Ehre Gottes, zur Erbauung der Besucher, aber auch für die eigene Seele zu singen. Auf der anschließenden Heimfahrt gab es ausgiebigen Gesprächsstoff über die Großereignisse der letzten beiden Wochen, in denen der Chor noch näher zusammenrücken konnte, um schon in der nächsten Chorprobe mit Freude die Vorbereitungen zum diesjährigen Weihnachtskonzertes in der Kath. Kirche St. Bartholomäus aufzunehmen.