Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

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Freudig Spuren hinterlassen

Zeilsheim. Kurzfristig umplanen musste der Volkschor Thalia für sein Weihnachtskonzert. Wie jedes Jahr hatte der Chor um Heinz Marosch befreundete Musiker zur Unterstützung geladen. In diesem Jahr wollte das Blechbläser-Quartett «Mainhattan-Swing» die Thalia unterstützen. Wegen Krankheit zweier Mitglieder mussten die Frankfurter jedoch absagen. In Karin Franke-André und ihrem Sohn Philip fand Marosch noch rechtzeitig hochwertigen Ersatz.

Der Thalia-Chor präsentierte sich auch in diesem Jahr in gewohnt starker Verfassung. Mit Dimitri Bortnianskys besinnlichem «Ich bete an die Macht der Liebe» eröffneten die Mitglieder ihr Konzert in der Pfarrkirche St. Bartholomäus, in dessen weiterem Verlauf die Melancholie immer mehr der Freude über die schönste Zeit des Jahres wich.

Lieder wie Bernd Schlegels locker-leichtes «Es ist für uns eine Zeit gekommen» und das frohlockende «Tochter Zion» von Georg Friedrich Händel seien stellvertretend für das Ambiente des Abends genannt. Die fremdsprachigen «Sunny Light of Bethlehem» und «Cantique pour Noel» offenbarten das ungewöhnlich umfangreiche Repertoire des Laien-Chors. Einige wenige gedämpfte Stücke («Wind im Olivenzweig») rundeten das Weihnachtskonzert ab.

Karin Franke-André brauchte nur wenige Zupfer an ihrer Harfe, um zu zeigen, dass sie mehr als nur eine Notlösung für den Abend war: Mit ihrer «kleinen Fantasie», einer Komposition ihres Vaters Horst Franke, zog sie die Besucher binnen Sekundenbruchteilen in eine verschneite Märchenwelt, die sich auch in ihrem irischen Weihnachtslied offenbarte. Sohn Philip (15) sang ein «Vater Unser» mit einem solch feinen Knaben-Sopran, dass jeden Moment zu befürchten war, er könne zerbrechen.

Zwischen einzelnen Musikpassagen äußerte Chorleiter Heinz Marosch Wünsche, die nicht nur für die Weihnachtszeit Bestand haben: Die Menschen sollten, ähnlich eines Kindes, das durch Neuschnee springt, freudig Spuren in der Welt hinterlassen und sie mit ihrem Lachen erleuchten. Der Chorleiter ging mit gutem Beispiel voran, tänzelte beim Dirigieren von einem Bein aufs andere und strahlte dabei erfüllt übers ganze Gesicht. (ges)