Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

  • Wechselbild-01.jpg
  • Wechselbild-02.jpg

Thalia lässt die Sonne aufgehen

Musical, Schlager und Gospel: Der Thalia-Chor bot seinem Publikum viel Abwechslung. FOTO: maik reussZEILSHEIM - Chor meldet sich stimmgewaltig mit seinem Frühlingskonzert zurück. Begeistert, bewegt und auf dem Heimweg noch die ein oder andere Melodie summend: So verließen die gut 150 Zuhörer am Samstagnachmittag das zweistündige Frühlingskonzert des Zeilsheimer Volkschores Thalia 1903 in der Stadthalle. Ihrem Anspruch, nie dasselbe Programm zwei Mal zu präsentieren, wurden die Sänger und Sängerinnen um Heinz Marosch alias Benny Maro erneut gerecht: Diesmal erfreuten sie ihr Publikum mit vielen Solo-Stücken, und Heinz Maroschs gewohnt locker eingestreuten Überleitungen, Anekdoten und Mundart-Einlagen wie Walter Weisbeckers "Als neulich ich zum Taunus ging". Das Motto: "Musik ist wie die Sonne". Und die ließen sie tatsächlich aufgehen.

Ob der Chor das vor Lokalstolz blitzende "Zeilsheim, mitten in der Welt" anstimmte, die Udo-Jürgens-Klassiker "Griechischer Wein" und "Ich war noch niemals in New York" intonierte, den "Starlight Express" aus dem gleichnamigen Musical auf die Schiene setzte oder Heinz Marosch im Duett mit seiner Frau Hanni mit "Hinterm Horizont" von Udo Lindenberg einige Augen feucht werden ließ: Das Programm zeigte sich Show-lastig bot Abwechslung und viele Emotionen.

Dies umso mehr, als der Chorleiter und Moderator fast jedes Stück mit Geschichten und Hintergründen noch lebendiger machte. So erinnerte er vor "Zeilsheim, mitten in der Welt" an die besondere Uraufführung des Lieds: Gemeinsam sangen es der Thalia-Chor und der MGV "Eintracht" beim Großen Festakt zum Beginn der 1225-Jahr-Feier in der Stadthalle im Jahr 2019. Und nicht jeder dürfte die familiäre Verbindung von Schlagerlegende Udo Jürgens mit Frankfurt kennen: Sein Onkel Dr. Werner Bockelmann war Oberbürgermeister in Frankfurt von 1957 bis 1964.

Auch eine "Hommage an Elvis" bot Heinz Marosch den Zuschauern. Damit warb Marosch, der in wenigen Tagen seinen 75. Geburtstag feiert, für seine Solo-Konzerte im August. Seinen stimmungsvollen Höhepunkt fand das Konzert im Gospel-Medley. Spätestens bei "Glory, Glory, Hallelujah" wippten die Füße, schnippten die Finger und das Publikum sang mit.

Auch wenn jeweils das berühmte Motiv Antonio Vivaldis die "Vier-Jahreszeiten-Konzerte" des Thalia-Chores einleitete: Mit der Sammlung der vier Violinkonzerte des italienischen Komponisten hat der Titel nichts zu tun. Vielmehr bezeichnet es eine Programm-Musik, in der jedes Konzert eine Jahreszeit porträtiert. Die vier Konzerte sollen helfen, dem Volkschor auch finanziell einen dringend benötigten Schub zu geben. Denn zuletzt war er Oktober vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Blasmusikorchester Höchst/Unterliederbach, ebenfalls in der Stadthalle Zeilsheim, aufgetreten. Davor lag eine lange Corona-Durstrecke ohne Konzerte und Einnahmen.

Noch lange, nachdem der letzte Ton verklang, hallten noch "Zugabe"-Rufe durch die Stadthalle. Diese Wünsche musste Heinz Marosch allerdings charmant vertrösten: "Die Zugabe gibt's am Sonntag, 17. Juli beim Sommerkonzert", ließ er das Publikum wissen. Zusammen mit seinem Sulzbacher Chor werden dann gut 70 Sänger auf der Bühne stehen. Im Oktober und im Dezember folgen dann das Herbst- und das Winterkonzert - ebenfalls in der Stadthalle an der Bechtenwaldstraße 17. Michael Forst