SINDLINGEN / ZEILSHEIM Heinz Marosch wird heute 75
Horst Reber, ein bekannter Frankfurter Gesellschafts-Journalist, hat den aus Zeilsheim stammenden und seit 1994 in Sindlingen wohnenden Heinz Marosch in der 1988 eingestellten "Abendpost / Nachtausgabe" einmal als "Frankfurts Entertainer Nummer 1" bezeichnet. Dieses Prädikat ist zweifellos zutreffend für den Musiker und Chorleiter, der heute seinen 75. Geburtstag feiert: Heinz Marosch ist unter seinem Künstlernamen Benny Maro viele Jahre in Funk und Fernsehen aufgetreten, hat viele Schallplatten aufgenommen, zahlreiche Bühnenauftritte im In- und Ausland absolviert - aber vor allen Dingen als Musiker mit Herz seine Heimatstadt Frankfurt besungen.
Vom 70. Geburtstag an hat Heinz Marosch - getreu seiner Lebensplanung - seine Auftritte reduziert. Aber seit 41 Jahren leitet er nach wie vor den Zeilsheimer Volkschor "Thalia", bei dem er seit 60 Jahren aktives Mitglied ist. Vor wenigen Tagen präsentierte Heinz Marosch mit diesem Chor unter dem Motto "Musik ist wie die Sonne" ein eindrucksvolles Frühlingskonzert (wir berichteten). Zum Glücksfall wurde er auch für die Sängervereinigung Sulzbach, deren Chor er seit nunmehr 17 Jahren leitet und mit dem er derzeit Auftritte zum 150-jährigen Vereinsbestehen in diesem Jahr vorbereitet. Lange Zeit dirigierte er auch den Sindlinger "Arion"-Chor. Heinz Marosch tritt gelegentlich noch gerne in Altersresidenzen in Frankfurt und Umgebung auf, um älteren Menschen eine Freude zu bereiten.
Krönender Abschluss einer musikalischen Bilderbuchkarriere sollen in diesem Jahr zwei Konzerte in der Zeilsheimer Stadthalle am Samstag, 27. August, und am Sonntag, 28. August, werden, die unter dem Thema "Meine Hommage an Elvis" stehen. Heinz Marosch will das Programm ausschließlich mit Hits seines großen musikalischen Vorbilds in Original- und deutschen Cover-Versionen bestreiten.
Das musikalische Talent wurde dem jungen Heinz von seinen Eltern Paul und Therese Marosch, die gerne und gut sangen, in die Wiege gelegt. 1951, mit drei Jahren, stand der spätere Benny Maro bei einer närrischen Sitzung des Volkschors "Thalia" im Cowboy-Kostüm auf der Bühne und sang ein Lied, das ihm seine Mutter geschrieben hatte. Mit neun Jahren kaufte er dann vom Inhalt seines Sparschweins ein Akkordeon. Wenig später sang er im heimatlichen Schulchor die Hauptrolle in der Märchenoper "Der Igel als Bräutigam". Früh übt sich also, wer später ein genialer Entertainer werden will.
So wunderte es auch nicht, dass Heinz Marosch nach einer Lehre zum Bauzeichner das Studium zum Bauingenieur abbrach, um sich ausschließlich der Musik zu widmen. Später kam die Gitarre dazu, und der "Zeilsheimer Bub" feierte Erfolge bei Nachwuchswettbewerben und nahm Unterricht bei der Frankfurter Opernsängerin Maria Madlen Madsen, die ihn auch für Schubert-Lieder begeisterte, die er noch heute gerne interpretiert.
Unverhofft wurde 1965 seine erste Single "Little Girl, produziert von Hubert Wolf, ein Hit. Damals gab es die Sendung "Die großen 8 von Radio Luxemburg", moderiert von Camillo Felgen, bei der der Nachwuchssänger große Stars auf die Plätze verwies. Sein größter Erfolg war später der Titel "Mädchen, die am Sonntag weinen" (B-Seite: "Du hast so traurige Augen").
So wurde aus dem eher biederen Heinz Marosch Benny Maro - ein Name, unter dem der Ur-Frankfurter und Eintracht-Fan unzählige Auftritte in vielen Ländern absolvierte, häufig auch auf Kreuzfahrtschiffen. Gemeinsam mit Ehefrau Hanni präsentierte er lange Zeit die "Benny Maro-Show". Unvergessen sind für Heinz Marosch besonders die Auftritte in Jordanien und Ägypten.
16 Jahre lang war Marosch Kreischorleiter in Frankfurt und initiierte unter anderem Konzerte der Frankfurter Chöre in der Alten Oper. Er wurde 2007 mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und ist Preisträger des "Hessischen Apfelweinpreises", mit dem auch Stars wie Liesel Christ, Lia Wöhr und Heinz Schenk geehrt wurden.
Die Liebe zur Frankfurter Eintracht hat der Dauerkarteninhaber von seiner Mutter geerbt, die in der von den Eltern betriebenen Gaststätte in Zeilsheim am Samstagnachmittag eine Kerze anzündete, bevor die Spiele im Waldstadion begannen. Um unlängst das Topspiel gegen Barcelona zu sehen, hatte Marosch die Probe der "Thalia" und der Sängervereinigung mittwochs zusammengelegt, um am Donnerstag im Stadion sein zu können. "Das war ein besonderes Erlebnis", schwärmt er. Für das Finale in Glasgow am morgigen Mittwoch tippt er auf 2 : 1 - für die Eintracht.
An seinem Geburtstag heute ist Heinz Marosch mit seiner Hanni verreist. Zu den vielen Gratulanten zählen auch die beiden Söhne mit ihren Familien, darunter drei Enkelkinder. wm