Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

  • Wechselbild-01.jpg
  • Wechselbild-02.jpg

Der Schweiß der Hirten in der kalten Winternacht

Zeilsheim. Noch knistert das Lagerfeuer nicht, Stall und Herberge sind noch nicht zu sehen, doch lagern die Hirten bereits auf dem imaginären Feld, und auch Engel erscheinen - die Probenarbeiten bei der Thalia, die bereits im Sommer begonnen haben, haben ihren Höhepunkt erreicht. Mit der ersten Kostümprobe ist für die Chormitglieder der große Auftritt wieder ein Stück näher gerückt. Zum Finale des Jubiläumsjahrs präsentiert der Thalia-Chor im zweiten Teil des diesjährigen Weihnachtskonzerts "Zauber einer Winternacht" ein Musical: "Die Nacht der Geschenke" erzählt die Geschichte der Menschen in Bethlehem, die die Nacht der Geburt Jesu auf traditionelle und gleichzeitig sehr junge Art erleben.

Kein Zufall, denn das Stück von Gertrud und Dirk Schmalenbach wurde von einem preisgekrönten Jugendchor aus Wetzlar vor zwei Jahren uraufgeführt. Thalia-Chorleiter Heinz Marosch sah damals zu, war begeistert und plante für das Jubiläumsjahr seiner Sängerschar diesen Höhepunkt. Die hitverdächtigen Melodien des Musicals werden sicherlich auch in Zeilsheim Freunde finden, denn dort findet am 21. Dezember die - übrigens einzige - Aufführung statt.

Bereits im Hochsommer waren erste Sprech- und Gesangsproben - gar nicht so leicht, bei 40 Grad voller Inbrunst zu singen, dass es kalt ist auf dem Feld bei den Schafen, erinnern sich die Sänger. Mittlerweile probt der Chor an zwei Tagen in der Woche. In der Zwischenzeit wurden die Kulissen für das Bühnenbild - angefangen vom Lagerfeuer bis hin zur Krippe - angefertigt und die Kostüme geschneidert, die die Sänger in Hirten, Engel, Könige und Wirtsleute verwandeln. Gekleidet für ein Leben im Freien in kalter Nacht, tritt da schnell der Schweiß auf die Stirn, wenn für die Proben nur der Clubraum in der Stadthalle zur Verfügung steht.

Doch sind bei der ersten Kostümprobe gar nicht alle Mitglieder des Ensembles dabei. Der 67 Mitglieder umfassende Chor teilt sich für das Musical in den rund 40 Stimmen starken Chor und die Solisten, die nicht nur ihre gesanglichen, sondern auch schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen werden. Gemeinsam wird dann in einem größeren Raum geprobt. Immer wieder muss Heinz Marosch, Chorleiter, Regisseur und Choreograf in einer Person und bei den Proben auch für die Technik verantwortlich, seine Sänger motivieren, aus einer eher passiven, gewohnten Chorposition in eine aktive Schauspielerrolle zu wechseln. "Für uns ist das absolut spannend und aufregend", verrät eine der Sängerinnen, "wir freuen uns sehr auf den Auftritt".

Für die Aufführung sei die Bühnentechnik auf dem neuesten Stand gebracht worden und verspreche Ton- und Lichteffekte "vom Feinsten", lässt Heinz Marosch wissen. Wer sich selbst ein Bild von den Fähigkeiten des Thalia-Chors und gleichzeitig ein Geschenk machen möchte, sollte sich mit dem Kartenkauf beeilen. Ein Großteil der 1000 Eintrittskarten ist bereits verkauft, freut sich der Chorleiter über so viel Zuspruch freut. (ug)