Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

  • Wechselbild-01.jpg
  • Wechselbild-02.jpg

Der Volkschor Thalia entführt an den babylonischen Königshof

Das Musical "Die Schrift an der Wand" wird dieses Wochenende in der Stadthalle Zeilsheim aufgeführt

Von Natalie Soondrum

"Die Schrift an der Wand" heißt das zweistündige Musical, das der Volkschor Thalia gerade einstudiert. Das Mammutprojekt kostet rund 5000 Euro und ist das bisher größte Programm, das Chorleiter Heinz Marosch je mit seinen Sängern gewagt hat.

Zeilsheim · 19. April · Die Augen von Heinz Marosch werden immer größer und leuchtender, während er erzählt. 22 Meter lang werde die Spielbühne, mit Chorbühnen links und rechts, am 24. April in der Stadthalle in Zeilsheim sein. Von 70 Chormitgliedern, würden 50 aktiv auf der Hauptbühne spielen, wer gerade nicht an der Reihe sei, werde mit den anderen Sängern auf den kleineren Seitenbühnen stehen. Da es Vorhang in der Halle vorhanden sei, würden die Chorsänger während der Umbaupausen einen lebenden Vorhang bilden. Der Chor werde alle Einsätze, die gesamte Choreographie allein bewältigen müssen, ganz ohne Dirigenten. Bei so vielen Superlativen wird ihm selbst ganz schwindlig. "Ich bin diesmal wirklich an die Grenzen des mit diesem Chor Machbaren gegangen. Das wird ein Riesenspektakel." Die Idee zur Aufführung des Musicals "Die Schrift an der Wand" kam Marosch 2003. Zu seinem hundertjährigen Bestehen führte der Volkschor Thalia das Weihnachtsmusical "Nacht der Geschenke" vor 1200 Besuchern auf. Marosch wollte diesen Erfolg noch toppen. Die Texterin des Stückes, Gertrud Schmalenbach, machte ihn auf den Greth-Verlag aufmerksam, der viele Musicals für Kinder mit biblischen Themen veröffentlicht hat, so auch "Die Schrift an der Wand". Die Geschichte des weisen Israeliten Daniel, der als einziger das "Menetekel" am babylonischen Königshof Belsazars deuten kann, unter dem der Perserkönig Darius in die Löwengrube geworfen und durch Gottes Gnade errettet wird, kam als einzige auch für einen Erwachsenenchor in Frage. Marosch kaufte die Musik-Playbacks und schrieb für die meisten der 21 einstimmigen Songs noch zusätzlich Chorsätze. Im Mai 2004 begannen die Sänger die Lieder einzustudieren. Seitdem läuft alles wie am Schnürchen: Im November 2004 hat der Chor eine CD mit den Liedern aufgenommen. Anfang des Jahres ging es richtig los: Treffen zweimal die Woche, Rollenverteilung, Stellproben, Einstudierung der Choreographien, Kostümbesprechungen. Marosch hat ein dickes Regiebuch verfasst, in dem alles bis ins Detail festgehalten ist, bis hin zur Übergabe der Handmikrophone auf der Bühne.

Orientalische Kostüme

Die Kulissen hat Michael Rupeltes von Maroschs Sindlinger Männerchor "Arion" gemalt. Chormitglied Siggi Buch aus Holz hat die brennende Schrift an der Wand hergestellt. Für die Kostüme sind die Chormitglieder an Fasching losgezogen, um orientalische Outfits aufzutreiben. Ein Teil der Gewänder stammt sogar noch aus dem Jahre 1993. Zum neunzigjährigen Jubiläum hatte der Volkschor Thalia damals eine Ägyptenreise unternommen, auf der viele Mitglieder die typischen Kaftane "GalabeasÓ gekauft hatten. Jetzt beginnt die heiße Phase der Proben. Noch gibt es viele kleine Änderungen. "Dafür ist der Regisseur da, das er alles durcheinander bringt," lacht Vorstandsmitglied Erich Grein. Doch die Proben werden ruhig laufen, verspricht Marosch, im Moment sei er noch dabei seinen Chor zu Höchstleistungen anzustacheln. Das Musicals "Die Schrift an der Wand" wird am 24. April um 17 Uhr in der Stadthalle Zeilsheim aufgeführt. Kartenvorverkauf gibt es in Zeilsheim bei der Volksbank, bei Lotto-Storck und beim Getränkemarkt Eichhorn, in Sindlingen bei der Bäckerei Roth, in Höchst beim Musikhaus Effertz, sowie bei der Galeria Kaufhof im Main-Taunus-Zentrum.