Volkschor Thalia 1903

Frankfurt am Main - Zeilsheim e.V.

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„Die Schrift an der Wand“ in der Zeilsheimer Stadthalle

Biblisches Musical begeistert das Publikum

Ovationen für Regisseur Heinz Marosch und das gesamte Ensemble

(26.04.05) Zeilsheim - Rund sechshundert Besucher erlebten allerhöchste Kunst der Extraklasse in der vollbesetzten Stadthalle von Zeilsheim: Aufgeführt wurde das Musical „Die Schrift an der Wand" vom Volkschor Thalia, inszeniert von dem bewährten Allround-Künstler und Chorleiter Heinz Marosch. Ergriffen und begeistert war das Publikum von der bis ins kleinste Detail stimmigen Darbietung der 70 Mitwirkenden.

Die überdimensionale Breitwandbühne bot an beiden Endseiten noch ausreichend Platz für Minitribünen für die eindrucksvollen Gesangsdarbietungen des zweigeteilten Chors. Das wunderbare Theaterstück spielt im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Die Eingangsszene des orientalischen Marktgeschehens vor dem Königspalast ist in fast überirdisches Licht getaucht. Und der Erzähler – von dem großartigen Heinz Marosch mit souveränem und präzisem Sprachgestus hervorragend zur Geltung gebracht – erläutert das Bühnengeschehen.

2005-04-26 thalia1Als Herolde auf dem Markt mit Trompetenstößen zu einem großen Fest am Königshof einladen, beginnt die biblische Geschichte, die aus dem alttestamentarischen Buch Daniel überliefert ist. Wunderbar, wie das Fest zu einer wahren Orgie gesteigert wird. Der Wein fließt in Strömen. Knapp verhüllte Tänzerinnen verbreiten Sinneslust (hier gebührt der Tanzgruppe der Turngemeinde Zeilsheim unter Leitung von Nanca Olbrich großes Lob).

Mit einem Knalleffekt – im buchstäblichen Sinne – setzt der Bruch ein. An der Wand erscheint die ominöse Schrift – das Menetekel. Nur Daniel kann dies deuten. Alle Wahrsager, Astrologen und Zauberer versagen. Die Schrift an der Wand kündigt den Untergang des Königs an. Und in der Nacht des Festgelages wird König Balsazar ermordet. Mit einem echten pyrotechnischen Blitz werden die Zuschauer in die Pause entlassen.

Im zweiten Teil steht das Schicksal von Daniel im Mittelpunkt. Hier glänzt Kerstin Erz mit glockenheller Stimme in überirdischer Glaubensfestigkeit. Der neue König, der für seine Gerechtigkeit und Milde mit dem Friedenslied gepriesen wird, ernennt Daniel zu seinem ersten Ratgeber. Die neidischen Minister verschwören sich jedoch gegen ihn. Daniel wird wegen seiner Treue zu Gott verurteilt. Er hatte sich geweigert, sein tägliches Gebet zu Gott aufzugeben. Aber Gott rettet Daniel aus der Löwengrube. Die Löwen verhalten sich wie Lämmer. Die ergreifende Szene in der Löwengrube ist als Schattenspiel angelegt. Ein gelungener Kontrast zu dem sonst so lichtdurchflutenden Bühnenspiel. Daniel und der König versöhnen sich. Die Intriganten Hofbeamten werden bestraft. Mit einem herrlichen Halleluja erklingt das Finale.

2005-04-26 thalia2Was bleibt für die Besucher? Ein Märchenbild von spannend dargebotenem Geschehen zwischen Himmel und Erde mit fetzigen Songs, leuchtenden Kostümen und großartigen Kulissen!

Die Kommentare der Besucher zu dieser Brillant-Aufführung waren atemberaubend positiv. Hella Heizmann, Autorin und Komponistin, sagte: „Enorm, was daraus gemacht wurde. Ich bin beeindruckt von der Leistung des Chors." Ähnlich begeistert äußerten sich auch Zeilsheims Vereinsringvorsitzender Bernd Bauschmann und Landtagsabgeordneter Alfons Gerling sowie Manfred Ruhs, Vorstand der Volksbank Höchst, der das Musical gern gesponsert hat.

Hoffentlich bleibt es nicht bei der einmaligen Aufführung dieses phantastisch inszenierten Singspiels. (Fotos: Werner Bialon)